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Tragfähigkeit von bestehenden Brücken mit glatten Bewehrungsstäben

Heute habe ich den Endbericht meines Forschungsprojekts zur Querkrafttragfähigkeit bestehender Brücken mit glatten, aufgebogenen Bewehrungsstäben fertiggestellt und bin sehr stolz auf die Ergebnisse. Vor nicht allzu langer Zeit wurden im Stahlbetonbau glatte Stäbe anstelle der heute typischen gerippten Bewehrungsstäbe verwendet. Zur Unterscheidung wird daher häufig von "Eisenbeton" gesprochen, wenn glatter Stahl verbaut wurde. Durch den Entfall der Rippen wird die Verbindung zwischen Stahl und Beton maßgeblich reduziert und eine Verankerung des Stabes wurde daher durch Endhaken realisiert. © Dr. Huber vor dem Rissbild eines Laborversuchs    Deshalb habe ich in einem Forschungsprojekt im Auftrag der ÖBB Infrastruktur AG, der DB Netz AG und der Asfinag das Tragverhalten der glatten Stäbe untersucht. Dabei wurden acht Plattenstreifen (9 m lang) mit der historischen Bewehrungsart in unserem Labor im TU Wien Science Center bis zum Bruch getestet. Anschließend wurde die A...
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RIBB3D - Nachhaltige Rippendecken mit 3D-gedruckter Schalung

Im Zuge meines achtmonatigen Forschungsaufenthalts bei Prof. Walter Kaufmann am Institut für Massiv- und Brückenbau der ETH Zürich hab ich in Kooperation mit Forschenden von Gramazio Kohler Research die Entwicklung eines neuen Verfahrens für nachhaltige Rippendecken vorangetrieben.  © Joris Burger, GKR/D-ARCH/ETHZ © Tobias Huber, IBK/D-BAU/ETHZ Das Forschungsprojekt RIBB3D hinterfragt die herkömmliche Bauweise von Geschossdecken und zeigt, wie materialeffiziente Stahlbetontragwerke hergestellt werden können. Dabei wird eine 3D-gedruckte, maßgeschneiderte Kunststoffschalung zur Herstellung von unkonventionellen gerippten Betondecken verwendet. Das neue Verfahren verbraucht 40 Prozent weniger Beton im Vergleich zu herkömmlichen Flachdecken - ohne Kompromisse bei der Leistungsfähigkeit. Einen besonderen Dank möchte ich an Prof. Kaufmann und Dr. Jaime Mata-Falcón für die umfassende Integration in Ihre Forschungsgruppe und die hervorragende Unterstützung während des Aufen...

vdei - Fachtagung Konstruktiver Ingenieurbau: Vortrag zur Nachrechnung bestehender Eisenbahnbrücken

Der Verband deutscher Eisenbahningenieure (vdei) hat mich eingeladen, meine Forschung zur Tragfähigkeit bestehender Betonbrücken auf der 17. Fachtagung Konstruktiver Ingenieurbau in Berlin zu präsentieren. Das Modell des potentiellen Schubrisses (PSC-Modell) soll in Zukunft auch in Deutschland vermehrt zur Anwendung kommen und in der Richtlinie RIL805 im Kapitel Tragsicherheit bestehender Eisenbahnbrücken berücksichtigt werden. Einen großen Dank für die Einladung an die DB Netz AG durch Sascha Steffen und Jens Müller und darüber hinaus an Herrn Weisheit vom VDEI für die hervorragende Abwicklung deer Veranstaltung.

Nichtmetallische Bewehrung im Infrastruktur-Betonbau

Bewehrungsstäbe aus Stahl kombiniert mit Beton ergeben den Werkstoff "Stahlbeton". Für unsere Gesellschaft ein wesentlicher Baustoff, welcher sich unter anderem durch Verfügbarkeit, Festigkeit, Langlebigkeit, freie Formbarkeit und Feuerbeständigkeit auszeichnet. Nun ist normalerweise der Stahl im Beton durch Umwelteinflüsse geschützt. Durch Risse oder Karbonatisierung des Betons kann dieser Schutz verloren gehen und die Bewehrungsstäbe fangen an zu rosten. Dies wiederum führt zu einer Volumensvergrößerung und dadruch Platzt der Beton ab. Dies führt zur Schäden und enormen Kosten im Lebenszyklus. Unser Forschungsansatz war hier stattdessen nichtmetallische Bewehrung (z.B. aus Glasfasern, Basaltfasern oder Carbonfasern) zu verwenden und damit Korrosion zu vermeiden. Im gemeinsamen Forschungsprojekt der BOKU ( Prof. Kromoser, Dr. Reichenbach ) und der TU Wien ( Dr. Preinstorfer, ich ) wurden nun erhältliche Produkte, deren Einsatzmöglichkeiten, Bemessungen und ökologische und ök...

ETH Zürich - wo einst Albert Einstein forschte

So wie die Lehrlinge hinaus ziehen, um in ihren Wanderjahren Erfahrungen zu sammeln und ihren Weg zum Meister zu machen, muss auch ein Forscher hinauszeihen und neue Gefilde kennenlernen. Mich zog es auf die ETH Zürich, zu Prof. Walter Kaufmann am Institut für Massiv- und Brückenbau.  © Tobias Huber Ich wurde sehr freundlich von der Froschungsgruppe empfangen und zu meiner Zeit an der ETH Zürich gemeinsam mit anderen Austauschwissenschaftler*innen interviewt. Das kann hier nachgelesen werden. Die Schweiz ist ein unbeschreiblich schönes und freundliches Land. Neben der ETH am Hönggerberg, auf den ich täglich mit dem E-Bike hinaufdüse, gibt es Kühe und ich konnte mit der Bahn einige schöne Ecken besuchen (z.B. das Tessin - "Florida of Switzerland" frei nach Tomislav Markic)   ETH Campus Hönggerberg (li.), Wandern im Tessin (re.)  © Tobias Huber An der ETH Zürich wird zur digitalen Fabrikation im Bauwesen geforsch ( www.dfab.com ). Die Digitalisierung unsere Branche schein...

Photogrammetrie zur Untersuchung von Traganteilen in Schubrissen

Da habe ich schon sehr auf eine Reise nach Lissabon gefreut, da wurde die Konferenz aufgrund der steigenden Fallzahlen sehr kurzfristig auf ein Online-format umgestellt. Trotzdem war es sehr gelungen und ich freue mich, ein Teil dieser Veranstaltung gewesen zu sein. Mein Beitrag handelt von der Untersuchung von Traganteilen in Rissen, basierend auf hochauflösenden Messungen der Betonobflächen mit photogrammetrischen Messsystemen. Diese Methodik habe ich gemeinsam mit meinem Kollegen Patrick Huber im Zuge meiner Masterarbeit entwickelt und sie wurde bereits bei verschiedenen Problemstellungen erfolgreich angewendet. Photogrammetrisches Messsystem beim Versuch und Messprinzip © Tobias Huber Meinen Vortrag der Konferenz möchte ich hier mit euch teilen: Das Paper im Bauingenieur (vdi-Fachmedien) zur Bestimmung von Traganteilen bei Aufbiegungen gibt es hier . Hoffentlich klappt es dann in Oslo beim fib-Kongress 2022!

Online in Neuseeland: IABSE Symposium - Engineering the future

So gerne wäre ich nach Christchurch gefahren, einerseits um mit Kolleg*innen aus der ganzen Welt in persönlichen Kontakt zu treten und andererseits hätte es mir ermöglicht, ein fantastisches Land zu bereisen. Nun müssen wir uns alle noch ein wenig gedulden, bis dies wieder möglich ist. Bis dahin sind Online-Konferenzen eine gute Alternative. Einige Dinge, die an diesen neuen Formaten positiv sind möchte ich hervorheben: Alle Vorträge sind aufgezeichnet und jederzeit abrufbar. So kann ich gezielt die Vorträge anhören, die ich möchte und muss mich nicht zwischen Parallelsessions entscheiden. Die Online-Plattformen sind sehr übersichtlich gestaltet - deshalb können die einzelnen Paper sehr einfach gefunden werden und ich kann auch direkt meine Fragen zu dem Paper stellen. Die Live-Diskussionen im Anschluss eines aufgezeichneten Vortrages ermöglichen ad-hoc Diskussion und ich hatte den Eindruck, dass diese sogar begünstigt werden, da die Chairmen und Chairwomen sich bemüht haben, keine Pau...

Doppelte Auszeichnung für das PSC-Modell

Meine Dissertation wurde in kürzerster Zeit zwei Mal auf nationaler Ebene ausgezeichnet, wofür ich sehr dankbar und zugleich stolz auf mich bin. In der Arbeit habe ich ein Modell zur realistischen Bewertung von bestehenden Brücken formuliert (PSC-Modell). Am 12. November 2020 wurde an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien, im Rahmen einer Akademischen Feier, der VCE Innovationspreis für Exzellenzforschung auf dem Wissens- und Forschungsgebiet der Erhaltung, des Monitorings und der Lebensdauer von Bauwerken  vergeben. Meine Dissertation mit dem Titel „ Beurteilung der Querkrafttragfähigkeit bestehender Stahlbetonplattenbrücken mit Aufbiegungen “ wurde mit dem VCE-Preis ausgezeichnet und kann kostenfrei heruntergeladen werden. Besonders wertschätzend an dieser Feier war die Laudatio von Prof. Konrad Bergmeister, welche gerade in diesen schwierigen Zeiten einen Hauch der Normalität brachte. Zudem wurde ich im Jänner eingeladen, meine Arbeit dem preisstiftenden Unterne...